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09 August 2023

Beziehungsstatus: Die Route für i.s.h.med wird neu berechnet

Auf der DMEA, der wohl wichtigsten Fachmesse für Health IT in Europa, lüftete Oracle Cerner den Vorhang zur neuesten Health-Plattform-Generation. Die Aussagen waren nicht nur für INFORMATICS spannend, sondern auch für die Kunden, denn „i.s.h.med® von Oracle Cerner kann nicht auf S/4 portiert werden und wird somit zukünftig nicht mehr auf einer SAP Plattform verfügbar sein“, so Peter Altreiter. Ende 2030 endet die Deadline für einen Umstieg auf S/4. Doch Oracle Cerner präsentiert Lösungen.

„Oracle Cerner eröffnet den Kunden den Weg, die
Nachfolge des klinischen Systems strukturiert und
ergebnisoffen bis über 2030 hinaus zu gestalten.“

Peter Altreiter, Geschäftsführer INFORMATICS Healthcare

CEO INFORMATICS Healthcare Peter Altreiter

SAP hat mit der Aufkündigung von IS-H einen großen Schockmoment im Gesundheitswesen ausgelöst. Diese Veränderung betrifft nicht nur das Abrechnungsmodul IS-H, sondern auch das medizinische Modul i.s.h.med. Die Kunden sind bis zur DMEA davon ausgegangen, dass per 2027 nur mehr durch die Inanspruchnahme der erweiterten Wartung eine Verlängerung bis 2030 für diese beiden Module möglich ist. Oracle Cerner hat dieser großen Unsicherheit der Kunden Sorge getragen und auf der DMEA den Vorhang gelüftet.

“Bei unserer neuen Health-Plattform steht der Mensch im Mittelpunkt – ob als Bürger*in, Patient*in oder Anwender*in.”

Stefan Radatz, Vice President and Managing Director i.s.h.med Oracle Cerner Deutschland & Österreich

Die Zukunft der Patientenabrechnung, der weitere Weg von Oracle Cerner i.s.h.med, eine Zeitplanung für eine gegebenenfalls notwendige Ausschreibung für eine neue Lösung – all diese Fragestellungen beschäftigen die Kunden aktuell. Oracle Cerner hat sich auf der DMEA bemüht, den Kunden durch Antworten auf diese Fragestellungen eine Perspektive zu geben, konkret durch die Vorstellung der durch Oracle Cerner erstellten Health-Plattform, eine anschauliche Roadmap mit einem Plan für die verschiedenen Entwicklungsstufen und Bereitstellungen, sowie durch die Zusage einer befristeten Verlängerung der Wartung für i.s.h. med und ACM und den damit verbundenen gesetzlichen Veränderungen über 2030 hinaus.

Die Timeline

Der Zeitplan für die neue Health-Plattform von Oracle Cerner wurde folgendermaßen skizziert: Beginnend mit der Patientenadministration wird bereits mit Hochdruck an der neuen zentralen Healthcare-Lösung gearbeitet. In weiterer Folge wird nach den ambulanten Prozessen auch die Notfallabteilung abgebildet. Abschließend wird durch die stationären Prozesse ein vollständiges Abbild der im klinischen Umfeld benötigten Anforderungen erstellt. Als Zieldatum für diesen Prozess wurde von INFORMATICS 2030 verstanden.

KHZG mischt den Markt auf

Für Kunden von i.s.h.med stellt sich die Herausforderung, dass der aktuell kommunizierte Zeitpunkt des Endes von IS-H und i.s.h.med mit 2030 eine zeitnahe Health-Plattform-Ausschreibung/-Systemsuche zur Folge hat. Betrachtet man jedoch aktuell den Markt, stellt man fest, dass im deutschsprachigen Raum die Projektlast sämtlicher Beratungshäuser extrem hoch ist. Ausgelöst durch das Krankenhauszukunftsgesetz (KHZG) finden sich vor allem in Deutschland sehr viele Einrichtungen in einer Digitalisierungsphase – dies wirkt sich am Markt aus.

Was passiert mit IS-H?

Im Kontext zu SAP IS-H ergeben sich für INFORMATICS Kunden folgende Ableitungen: „Sämtliche namhafte KIS-Hersteller arbeiten bereits an einer in den jeweiligen KIS-Systemen integrierten Abrechnung. Basierend auf S/4 wird es zumindest für Deutschland eine Lösung der GITG geben.” Inwieweit eine S/4-Lösung für Österreich erstellt wird, ist bis dato noch nicht entschieden. Somit gibt es zwar in diesem Kontext bereits erste Einblicke, aber noch keine fertige Lösung, die bewertet werden kann.

„Wir gehen mit unseren Kunden und Partnern gemeinsam den Weg in die nächsten Stufen der Digitalisierung – und das mit ausreichend Zeit für zukunftsweisende Entscheidungen.“

Stefan Radatz, Vice President and Managing Director i.s.h.med Oracle Cerner Deutschland & Österreich

Zusage von Oracle Cerner gibt den Kunden Zeit

Die Zusage von Oracle Cerner, die Wartung über 2030 hinaus anzubieten, ermöglicht den Kunden, das aktuell vorherrschende Defizit an erfahrenen Beratern und Partnern „durchzutauchen“. Darüber hinaus eröffnet dieser erweiterte Zeitrahmen eine aussagekräftigere Bewertung hinsichtlich der Verbesserung der einzelnen Produkte. INFORMATICS kann seinen Kunden diesen Weg nach heutiger Betrachtung empfehlen, da der Health-Plattform-Markt im allgemeinen als sehr „stürmisch“ wahrgenommen wird. Die dadurch gewonnene Zeit kann für die Umsetzung jener Tätigkeiten genutzt werden, die unabhängig von der weiteren Health-Plattform-Strategie notwendig sind.

Der Weg ist das Ziel

Welche KIS-Strategie die i.s.h.med Kunden auch immer verfolgen – eine Veränderung im ERP Core ist unumgänglich. Somit ist den Kunden zu empfehlen, die Trennung der ERP Core-Szenarien zu forcieren und diese vom klinischen System zu trennen. Es ist davon auszugehen, dass Oracle Cerner auch das hauseigene Oracle-Fusion-ERP bei den Kunden als Alternative zu S/4 positionieren möchte. Aus Sicht von INFORMATICS ist es deshalb wichtig, dass unabhängig von der ERP-Strategie das Side-by-Side-Szenario bis 2027 abgeschlossen sein sollte.

Was bedeutet das für unsere Kunden?

Wir haben die Aussagen von Oracle Cerner so verstanden, dass bei einer Betriebsführung der ECC i.s.h.med Lösung auf der Oracle OCI-Plattform (On-Premise und Cloud) ein erweiterter Wartungszeitraum in Anspruch genommen werden kann, ohne eine Verpflichtung zur neuen Health-Plattform-Lösung einzugehen. Schwieriger wird der Weg für HANA Kunden, da hier eine Migration auf OCI ohne Wechsel der Datenbank nicht möglich ist – aber auch hier sollte eine Möglichkeit durch individuelle Wartungsvereinbarungen gegeben sein.

„Wer wann eine funktionierende Patientenabrechnung zur Verfügung stellen wird, ist aktuell nur teilweise valide erkennbar – die Wartungsmöglichkeit durch Oracle Cerner bringt den Kunden hier Zeit.“

Peter Altreiter, Geschäftsführer INFORMATICS Healthcare

INFORMATICS öffnet sich der Oracle-Strategie

INFORMATICS wird sich der Strategie von Oracle jedenfalls öffnen, um Kunden bestmöglich zu unterstützen. Die Hoffnung, dass es eine Healthcare-Zukunft auf der SAP Plattform gibt, hat sich nun endgültig zerschlagen. Der von Oracle Cerner vorgezeigte Weg bietet den Kunden über 2030 hinaus eine Möglichkeit, in Ruhe auch die Entwicklungen sämtlicher Health-Plattform-Hersteller zu bewerten und so notwendige Ausschreibungen hinauszuzögern.

Das INFORMATICS Team bereitet sich aktuell auf die ersten Schulungen im Umfeld von OCI vor. Dadurch bemühen wir uns auch weiterhin, unserem Credo „well advised“ gerecht zu werden – selbst wenn sich unsere Welt gerade verändert und dies nun auch bald die Welt von Oracle Cerner betreffen wird.

Für Details und Fragen steht Ihnen INFORMATICS jederzeit zur Verfügung.